Löwenzahn (Taraxacum officinale)

Löwenzahn (Taraxacum officinale)

Löwenzahn
Taraxacum officinale

Pflanzenfamilie: Korbblütler (Asteraceae)

Botanik

Der Löwenzahn bildet eine grundständige Blattrosette mit mehr oder weniger scharf gezähnten Blättern. Die Zahnung und grösse der Blätter ist abhängig vom Standort der Pflanze. Auf fetten Wiesen weist der Löwenzahn grosse Blätter, sowie einen langen Blütenstängel auf. Auch auf weniger nahrhaftem Boden kann der Löwenzahn wachsen. Dann fällt die ganze Pflanze kleiner aus und die Blätter sind viel stärker gezähnt. Die Pflanze verringert damit die Verdunstungsfläche. Auf einem Stängel, welcher Milchsaft enthält Sitz das Körbchen, welches zahlreiche Zungenblüten enthält. Die kräftig ausgebildete Pfahlwurzel dringt tief in die Erde ein und kann so auch in Trockenzeiten die Pflanze mit genügend Wasser versorgen. Wird die ganze Pflanze abgeerntet bleibt meist trotzdem noch etwas Wurzel im Boden zurück, welche immer wieder ausschlägt und neue Pflanzen bildet.

Herkunft

Der Löwenzahn ist auf der ganzen nördlichen Halbkugel zu Hause und wächst auf Wiesen und Feldern, aber auch auf Ruderalfluren.

Haupt-Inhaltsstoffe

Bitterstoffe, Carotinoide, Sterole, Inulin, das Kraut ist reich an Kalium

Körperliche Wirkung

Gallensekretionsfördernd, verdauungsfördernd, appetitanregend, diuretisch (harntreibend), stoffwechselanregend, krampflösend, entzündungshemmend

Psychische Wirkung

 

Anwendungsbereiche

Verdauungssystem und ableitende Harnwege

  • Verdauungsbeschwerden, Appetitlosigkeit
  • Harnwegsinfektionen, Nierengries

Haut

Akne, Furunkel, Exzesse (innerlich als Tee oder Tinktur zur Entgiftung eingenommen)

Bewegungsapparat

  • Chronisch rheumatische Beschwerden

Anwendungen

Verwendet werden die Blätter, Wurzeln und in der Wilpflanzenküche auch die Blüten. 

Löwenzahnblätter/-kraut

  • Tee (Infus): 2 TL des Krautes mit 150 ml heissem Wasser übergiessen und 10 Minuten zugedeckt stehen lassen. Davon über 4-6 Woche 3-4 Tassen täglich trinken.
  • Tinktur
  • Frischpflanzenpressaft

Löwenzahnwurzeln

  • Tee (Infus): 2 TL der Wurzel mit 150 ml heissem Wasser übergiessen und 10 Minuten zugedeckt stehen lassen. Davon über 4-6 Woche 3-4 Tassen täglich trinken.
  • Tinktur
  • Frischpflanzenpressaft

Sowohl die Blätter und Blüten wie auch die Wurzeln können in der Wildpflanzenküche verwendet werden. Dabei unterstützen Sie die Reinigung und Entgiftung des Körpers.

Nebenwirkungen

Aufgrund der Bitterstoffe kann es zu säurebedingten Magenschmerzen kommen. Kontaktallergien sind eher selten.

Kontraindikationen

Verschluss der Gallenwege, Gallensteine, Ileus, Gallenblasemphysem. 

In der Wildpflanzenküche werden sowohl die Blätter, die Wurzeln wie auch die Blüten verwendet.

Löwenzahnblätter

Die jungen zarten Blätter werden von März bis Juni geerntet und können zu einem leckeren Salat verarbeitet werden. Damit er nicht zu Bitter wird, empfiehlt es sich, ein gehacktes Ei und je nach Geschmack auch einen Apfel oder eine Birne klein geschnitten beizugeben. Bei der Sauce lohnt es sich etwas Sauerrahm beizumischen. Auch dies mildert die Bitterkeit. Diese ist ja nichts schlechtes. Im Gegenteil. Sie unterstützt die Verdauung – aber wer Löwenzahnsalat noch nicht so gewohnt ist, für den kann es dann doch gerade etwas gar bitter sein.

Auch in anderen Salaten beigemischt, über Suppen gestreut, als Brotbelag oder in Eierspeisen machen sich die Löwenzahnblätter hervorragend.

Löwenzahnblüten

Die Blütenknospen lassen sich als falsche Kapern einlegen oder als Gemüse sanft andünsten. Die Blüten selbst eignen sich zum Herstellen von Sirup oder Löwenzahnhonig. Die gelben Zungenblüten (ohne grün) machen sich gut als essbare Dekoration auf einem Salat.

Löwenzahnwurzeln

Von September bis März ist die Löwenzahnwurzel ein hervorragendes Wurzelgemüse.

 

Rezepte mit Löwenzahn

Löwenzahnhonig

 

8-tung! Diese Angaben ersetzen keine Arzt oder Naturheilpraktiker! Für alle Anwendungen erfolgen auf eigene Gefahr!

 

 

Literaturverzeichnis

  • Ursel Bührng: Praxis Lehrbuch der modernen Heilpflanzenkunde – Grundlagen, Anwendung, Therapie; Sonntag Verlag, Stuttgart 2009
  • Steffen Guido Fleischhauer, Jürgen Guthmann, Roland Spegelberger: Essbare Wildpflanzen – 200 Arten Betimmen; AT Verlag, Baden und München 2009
  • Wolf Dieter Storm: Heilkräuter und Zauberpflanzen zwischen Haustür und Gartentor; AT Verlag, 2007

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